Saterfriesisches Wörterbuch
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oubiete

1. abbeißen: deer koast du n Stuk fon oubiete : du kannst ein Stück davon abbeißen (= du kannst (dir) ein Exempel daran nehmen). 1.3 ju häd de Skoomte dän Kop oubíeten : sie benimmt sich schamlos, lasziv. 2. (Sau) verstoßen; bei der Fütterung beiseite drängen: ju Mutte bit do Faargere ou : die Sau verstößt die Ferkel. 3. durch Beißen oder Stechen töten: do Íemen biete ju Múur ou : die Bienen stechen die Königin tot.

Skoomte, ju

1. Scham, Schamgefühl, Schamhaftigkeit: 1.1 hie häd alle Skoomte oulaid, dän Kop oubíeten: er hat alle Scham abgelegt, aller Scham den Kopf abgebissen. 1.2 in Skoomte brange: beschämen. 1.3 deer sit goar neen Skoomte bie dät Moanske bie: die Frau hat überhaupt kein Schamgefühl. 2. Schamteil(e), Geschlechtsteile: ju Skoomte fon do äärme Bäidene waas nit moal bidäkt: die Schamteile der armen Kinder waren nicht einmal bedeckt.

toubiete

zubeißen: die Húund beet nit tou : der Hund biss nicht zu.

Toubíet, -e, die

Zuspeise, Beigericht: bie de Soppe häd hie n Sníede Brood as Toubíet kríegen: zur Suppe hat er eine Brotschnitte als Zuspeise bekommen.

smäl

1. schmal: die smälle Dom : der schmale Weg. 2. dünn, mager: 2.1 smäl apsketen : mager in die Höhe gewachsen. 2.2 ju is so smäl wuden, wiel ju dät Läipe häd : sie ist so mager geworden, weil sie Krebs hat. 3. spärlich, karg, knapp: 3.1 jo mouten smäl toubiete : sie haben wenig zu essen. 3.2 do Ap(p)ele fale fon t Jíer smäl uut : die Äpfel sind dieses Jahr knapp. 3.3 do Bäidene moasten deer smäl an bieloangs : die Kinder mussten äußerst sparsam leben. 3.4 smäl lieuwje : ein karges Leben führen; sich einschränken.